Über die Bildungspartner
Am Liebfrauenhaus in Herzogenaurach wurde 2017 der Start für das Bildungspartner-Förderprogramm der Stiftung per Unterschrift der beteiligten Bildungsprojekte besiegelt. Ursprünglich bis 2020 geplant und nun bereits in der zweiten Projektphase ab 2024 tauschen sich die Bildungspartner miteinander aus und vernetzen sich, ermöglichen gegenseitige Hospitationen und Fortbildungen und werden dabei von der Stiftung begleitet. Alle beteiligten Projekte haben einen individuellen Bildungsschwerpunkt, der von der Stiftung gefördert und unterstützt wird. Die beteiligten 18 Projektleiter unterzeichneten in Herzogenaurach einen Kooperationsvertrag, der eine enge Zusammenarbeit der verschiedenen Schularten und Bildungseinrichtungen mit Hospitationsmöglichkeiten und Erfahrungsaustausch in Aussicht stellt. Die Projektentwicklungen wurden wissenschaftlich begleitet.
2023 wurde die erste Projektphase abgeschlossen und schnell war klar: Es soll weiter gehen! 2024 wurde mit der Ausgestaltung der zweiten Projektphase begonnen, die spätestens im Herbst 2024 Fahrt aufnehmen wird. Die Ergebnisse der ersten Projektphase wurden in einer Broschüre festgehalten.
Pünktlich zum Start der zweiten Projektphase sind bereits zwei neue Bildungspartner dazugekommen, um sich aktiv einzubringen.
Kultusministerin Anna Stolz ist Schirmherrin der Bildungspartnerschaft
Die 21 beteiligten Einrichtungen freuen sich sehr, dass Kultusministerin Anna Stolz die Bemühungen der Bildungspartner anerkennt und die Schirmherrschaft Ihren Vorgängers weiterführt. Das Projekt profitiert von starken Partnerschaften und freut sich. Wir freuen uns sehr über diese Wertschätzung unserer Arbeit!
Die gegenwärtigen Bildungspartner
Grundschule Emskirchen (IdeenReich) | Grundschule Feucht | Grundschule Kirchensittenbach (Schule als Lernwerkstatt) | Grundschule Treuchtlingen (Lern-, Lese- und Umweltwerkstatt) | Grund- und Mittelschule Bechhofen (Lebenswerkstatt Schule) | Grund- und Mittelschule Liebfrauenhaus, Herzogenaurach (Schule als Lern- und Forscherwerkstatt) | Spalatin Grund- und Mittelschule, Spalt (Werkstatt Fragen-Forschen-Entdecken) | Grund- und Mittelschule Sperberschule, Nürnberg (Werkstatt Sprachförderung) | Eichendorff-Mittelschule, Erlangen (Ganztagsschule als zeitgemäßer Bildungsort/ Lernbüroarbeit) | Johannes-Kern-Mittelschule, Schwabach | Mittelschule St. Leonhard, Nürnberg (Inklusion und individuelle Förderung) | Mittelschule Weißenburg (Werkstatt individuelles Lernen) | Mittelschule Zirndorf (Mit digitalen Medien zur neuen Lernkultur) | Albrecht-Ernst-Gymnasium, Oettingen (selbstbestimmt Lernen in Lernlandschaften) | Gymnasium Wendelstein (Lern- und Forscherwerkstatt) | Willstätter Gymnasium, Nürnberg (Schülerforschungszentrum) | Fachakademie für Sozialpädagogik Rummelsberg (Lernwerkstatt Medienpädagogik; Fachakademie als Lernwerkstatt) | FAU Erlangen-Nürnberg/Schulmuseum (Matheland I und Matheland II) | Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | Otto-Friedrich-Universität Bamberg/Forschungsgruppe Elementarinformatik (Mobile Informatiklernwerkstatt für Vorschule und Grundschule und Studierende) | Regierung von Mittelfranken
Bildungspartner-Förderprogramm
Zielsetzung der Bildungspartnerschaft
Im Rahmen des Bildungspartner-Programms hat die Stiftung auserwählte Bildungseinrichtungen mit besonderem Entwicklungsprofil zu einer Bildungspartnerschaft eingeladen, die auf einer Kooperationsvereinbarung beruht. In einem vorgegebenen Zeitrahmen soll schulartübergreifend mit unterschiedlichen Bildungsprofilen ein „miteinander voneinander lernen“ umgesetzt und dessen Erfolgs-Bedingungen wissenschaftlich erfasst, bewertet und veröffentlicht werden.
Aufgaben der Stiftung „miteinander voneinander lernen“
- Auswahl der Bildungspartner
- Beratung der Bildungspartner
- Vernetzung der Kooperationspartner und Organisation des regelmäßigen Austausches
- Veröffentlichung der Ergebnisse der Bildungsentwicklungen
- Veröffentlichung der Teilnehmerdaten und des Bildungspartner- Programms auf der Stiftungs-Homepage
- Bereitstellung finanzieller Mittel für individuelle Entwicklungshilfen und den Austausch der Bildungspartner (nach Stiftungsermessen)
Kooperationsrahmen: „ miteinander voneinander lernen“
- nachhaltige Begleitung von Schulentwicklungsprozessen verschiedener Schularten
- schulartübergreifender Austausch der Entwicklungsprofile im Kooperationsverbund
- Vernetzung „Bildungspartnerschaft im Internet“
- Beratung und Hospitation der Kooperationspartner
- wissenschaftliche Begleitung
- Veröffentlichung der Entwicklungsprozesse
- ideelle und finanzielle Unterstützung durch die Stiftung
Vision der Bildungspartner
Wir wollen als Bildungspartner in unseren Einrichtungen
Lernen stärken als
- forschend-entdeckendes
- aktiv-selbstbestimmtes
- lebensnah-praktisches
- individualisierendes und kooperatives Lernen
uns als Werkstatt gemeinsamen Lernens verstehen durch
- Anregung und gegenseitige Hilfe
- Mut und Zuversicht
- Vertrauen in die Entfaltung von Potenzialen
- Austausch, Impulse und Angebote zur Selbststeuerung
verabschiedet: Reichenschwand April 2018
Chronik
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8. Praxistag
November 2024
Grund- und Mittelschule Bechhofen
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Abschlussbroschüre zur ersten Projektphase
Juli 2024
Die Broschüre mit den Ergebnissen der ersten Projektphase erscheint.
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Workshop zur künftigen Ausrichtung
Juni 2024
Das Zukunftsteam aus dem Bildungspartnerteam trifft sich, um die Ausrichtung der zweiten Projektphase zu erarbeiten.
Reichenschwand (IV)
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Abschluss der ersten Projektphase
Ende 2023
Die erste Projektphase wurde nach der pandemiebedingten Verlängerung erfolgreich abgeschlossen.
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7. Praxistag
Juli 2023
Mittelschule Weißenburg: MINI-WUG-Projekt
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6. Praxistag
Juli 2023
Liebfrauenhaus Herzogenaurach
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5. Praxistag
Februar 2023
Fachakademie Rummelsberg
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4. Tagung
November 2022
Reichenschwand (III)
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Praxisbesuch
Juni 2022
Alemannenschule Wutöschingen
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Zweiter Besuch aller Bildungspartner
Mai – September 2022
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4. Praxistag
Oktober 2021
Eichendorffschule Erlangen
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Tagung "Netzwerk Stiftungen und Bildung"
Juni 2020
Vorstellung des Bildungspartnerprogramms
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Fortbildungswerkstatt
2019 – 2021
Deutsche Schulakademie
Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung – Fördern, beteiligen, dialogisch reflektieren
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3. Praxistag
Oktober 2019
Universität Bamberg, Professur für Angewandte Informatik/Grundschule
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3. Tagung
Mai 2019
Reichenschwand (II)
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2. Praxistag
November 2018
Albrecht-Ernst-Gymnasium Oettingen
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Erster Besuch aller Bildungspartner
Mai – Dezember 2018
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Tagung "Bundesverband Deutscher Stiftungen"
Mai 2018
Vorstellung des Bildungspartnerprogramms
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2. Tagung
April 2018
Reichenschwand (I)
Verabschiedung der Vision
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1. Tagung
November 2017
Eichstätt
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1. Praxistag
März 2017
Liebfrauenhaus Herzogenaurach
Kooperationsstart
Fortbildungswerkstatt
Fortbildungswerkstatt zum Thema „Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung“
Die Werkstatt „Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung: fördern, beteiligen dialogisch reflektieren“ ist ein Format der Deutschen Schulakademie, die von Praktikerinnen und Praktikern aus Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises geleitet und moderiert wird und in der, themenorientiert, wissenschaftlicher Input die Richtung vorgibt.
Mit der Einführung des neuen Lehrplans an bayerischen Schulen wird der Fokus des Lernens und der Leistungsbeurteilung auf die Vermittlung von Kompetenzen gelegt und damit verändert sich der Blick auf Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung zwangsläufig. So stehen die Schulen einerseits vor einer neuen Herausforderung, den vielfältigen Kompetenzen gerecht zu werden, andererseits aber auch vor einer großen Chance, die Spielräume zu erkennen, zu nutzen und die Kinder und Jugendlichen auf ihrem schulischen Weg so zu begleiten und zu fördern, dass sie mündig und resilient werden.
Schülerinnen und Schüler zum Lernen zu motivieren – das ist eine der größten Herausforderungen für Lehrkräfte, vor allem dann, wenn Noten und Prüfungsformate das Bulimielernen befördern.
Schule so zu gestalten und zu verändern, dass Lernen Spaß macht, die natürliche kindliche Neugierde erhalten bleibt und geweckt wird, das forschende Lernen selbstverständlicher Bestandteil des täglichen Unterrichtsgeschehen ist, um hier nur einiges zur nennen, ist das gemeinsame Anliegen der Deutschen Schulakademie und der Hermann Gutmann Stiftung mit ihrem Bildungspartnerprogramm. So startete der Werkstatt-Durchgang „Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung“ am 02.12.2019 mit seinem ersten Baustein, in dem man sich inhaltlich vertieft mit dem Verständnis von Lernen, Lernumgebungen und Umgang mit Vielfalt beschäftigte –ein Durchgang mit insgesamt 17 Schulen des Bildungspartnerprogramms in Kooperation mit den beiden genannten Institutionen, der Regierung von Mittelfranken und Ministerialbeauftragten/Mittelfranken von Gymnasien und Realschulen.
Fünf jeweils zweitägige Bausteine umfasst die Werkstatt, auf ungefähr zwei Jahre verteilt, und so werden die teilnehmenden Schulen langfristig in ihrem Schulentwicklungsbestreben begleitet und unterstützt. Die Zielsetzung der Werkstatt ist, für die beteiligten Schulen passgenaue Instrumente und Verfahren einer auf Schülerinnen und Schüler wie Elternbeteiligung setzenden Lernbegleitung und Leistungsbeurteilung zu entwickeln und in ihrer schulischen Implementierung und kollegialen Erprobung zu begleiten. Daneben werden Fördermodule und Beratungskonzepte ebenfalls Gegenstand der Zusammenarbeit in der Werkstatt sein, so dass der Fokus der Veränderung über den Unterricht hinausgeht und Fragen der Schulentwicklung sowie der Lehrer- und Lehrerinnenprofessionalisierung miteinschließt.
Der zweite Baustein der Werkstatt, über den wir hier ausführlicher berichten wollen, wurde am 17. und 18.2.2020 in der Fortbildungsstätte Kloster Schwarzenberg durchgeführt und hatte die Themenschwerpunkte Leistung, Resilienz, Leistungsbeurteilung und Reflexion der gängigen Beurteilungspraxis.
Spannend war die Sequenz, in der die Teilnehmenden durch die Mentimeter-Methode eingeladen wurden, sich interaktiv damit auseinanderzusetzen, was sie unter Leistung verstehen. Es zeigte sich eindrucksvoll und – in Echtzeit –, dass der Leistungsbegriff vielfältig und sehr unterschiedlich gefüllt ist, und auch die Frage, wie man Schüler und Schülerinnen zu Leistungen motivieren kann, offenbarte ein breites Meinungsspektrum. Genauso eindrucksvoll war aber auch, dass bestimmte Begriffe und Vorstellungen auch mehrheitlich von den Teilnehmenden geteilt wurden.
Der wissenschaftliche Impulsvortrag von Frau Professor Dr. Silvia-Iris Beutel mit dem Titel „Lernbegleitung-Leistung-Leistungsbeurteilung-Mehr als Noten“ gab dann so viel Input, dass die anschließende Arbeit in den schulgemischten und später auch schulinternen Gruppen entlang von Leitfragen (Welche Anregungen entnehmen wir dem Vortrag? Welche Formen der Leistungsbeurteilung werden an unseren Schulen praktiziert? Wie können wir Lernen und Leistung sichtbar machen? Wie können wir unsere Schüler*innen stärken?) sehr ergebnisreich war.
Am zweiten Tag lag der Fokus auf Leistungsbeurteilung, Feedbackkultur und auf der Frage, wie wir unsere Schülerinnen und Schüler stark machen können.
Am besten lässt sich darüber reflektieren, wenn man selbst dazu Erfahrung macht, und deshalb wurde der Raum so umgestaltet, dass eine unfreundliche Prüfungssituation erlebt werden konnte, strickte Einzelarbeit war angesagt, Sichtschutz zwischen den Teilnehmern*innen wurde aufgebaut, um ein Abschreiben zu verhindern und die Plätze wurden über Losnummern verteilt. Ein Legoturm sollte erstellt werden, alle vorhandenen Steine mussten verbaut werden, ein Protokoll war anzufertigen.
Alles war unter Zeitdruck zu erledigen, und die praktische Arbeit wie auch das Protokoll wurde über einen vorbereiteten Beurteilungsbogen beurteilt, ohne dass die zu Beurteilenden an dem Beurteilungsprozess beteiligt wurden. Die Betroffenheit über die scheinbar willkürliche Beurteilungspraxis, die auch als ungerecht empfunden wurde, auch die Frustration bei einzelnen war nicht nur deutlich zu spüren, sie erinnerte alle an täglich erlebte Situationen mit Schülerinnen und Schüler im Schulalltag.
Wissenschaftliche Impulse, sensibilisierende Selbsterfahrungen, der Austausch mit anderen Schulen und die Zeit für die konzeptionelle Arbeit in den schulinternen Gruppen führten dazu, dass die Schulgruppen beeindruckende Vorhaben formulierten, die sie auch in Meilensteilplänen festhielten, um sie in ihre Schulen zu tragen.